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492 Route 75. PHÖNIZISCHE KÜSTE.

Alle Dampfer halten sich weiterhin etwas abseits der wegen
ihrer Klippenketten für die Schiffahrt gefährlichen, aber zufolge
der zahlreichen kleinen Vorgebirge, Abrasionsbuchten und Inseln
für die Ansiedelung vorzüglich geeigneten Küste des alten Phöni-
ziens
,
welches sich n.ö. einst weit über Beirût hinaus bis zu dem
Flusse Eleutheros (jetzt Nahr el-Kebîr) erstreckte.

Von weitem erblickt man den Leuchtturm und die Festungs-
werke
von Akka, dem Akko (später Ptolemais) der Alten, seit 1104
Flottenstation der Kreuzfahrer, nach der Rückeroberung durch
Richard Löwenherz 1191-1291 Hauptbollwerk der Christenheit
und als St-Jean-d’Acre Sitz des aus Jerusalem verdrängten Johan-
niterordens
(S. 498). Hinter der gut angebauten Küstenebene steigt
über den Grenzgebirgen von Samaria und Phönizien im NO. der
ferne Hermon (S. 513) auf.

Jenseit der weißen Vorgebirge Râs en-Nâkûra, der Scala
Tyriorum
(Treppenweg der Tyrier) des Altertums, und lïâs el-
Abjad
, des Promontorium album des Plinius, tritt aus der Küsten-
ebene
ein niedriges Vorgebirge mit dem Städtchen Sûr heraus.
Der armselige Ort, mit verfallener Kirche der Kreuzfahrer, Trüm-
mern
ihrer Befestigungen und Leuchtturm, ist die alte, auf zwei
Inseln gelegene Hafenstadt von Tyrus, die erst während der be-
rühmten
Belagerung durch Alexander d. Gr. (332 vor Chr.) mit dem
Festlande durch einen Damm verbunden wurde.

Weiterhin passiert man die Mündung des Nahr el-Lîtânî
(S. 507), der hier Nahr el-Kâsimîje heißt. Schöner Blick auf das
Vorland des Libanons, östl. bis zu den im Winter beschneiten Höhen
des Dschebel er-Rihân und Tômât Nîhâ (1850m; Zwillinge von
Nîhâ), n.ö. bis zu dem fernen Dsch. Sannîn (S. 507).

Hinter Sarafant (im Altertum Zarpath oder Sarepta) öffnet
sich die weite flache Bucht von Saida, früher Sidon, der ältesten
und neben Tyrus einst mächtigsten Hafenstadt der Phönizier, die,
jetzt von Palmen und herrlichen Obstgärten umgeben, wie fast alle
phönizischen Städte auf einem durch Inseln und Klippen geschützten
Vorgebirge lag.

An der Mündung des Nahr el-Auwalî (im Altertum Bostrenus)
und am Râs er-Rumêle, der Nordgrenze der Bucht von Saida,
vorüber, erreicht man das weit vorspringende Râs ed-Dâmûr und
den Nahr ed-Dâmûr, den Tamyras der Alten, im Winter einen
der wasserreichsten Flüsse des Libanongebiets. In der fruchtbaren
Küstenebene beginnen bald darauf die Maulbeerpflanzungen, Reben-
felder
und Olivenwaldungen bei Beirût.

Das Schiff umfährt die rötlichen Hügel des Râs Beirût (S. 506),
mit den Taubengrotten und Leuchtturm, und läuft in den Hafen von
Beirût (S. 504) ein.